Wir.Sprechen.Mit.
Neues aus dem Politik-Projekt und der AG Leichte Sprache

Neues aus dem Politik-Projekt und der AG Leichte Sprache

23.08.2018

Am 23. August trafen sich wieder die Projekt-Teilnehmer Tanja Luft, Rainer Zies und Regina Klawon mit Kerstin Hühnlein und Roland Böhm von der AG Leichte Sprache. Unser Thema war Leichte Sprache beim Arzt. Ärzte lernen in ihrer Ausbildung, wie sie mit Patienten bei einer Untersuchung sprechen sollen. In der Ausbildung stellen sich dafür Personen zur Verfügung. Sie tun so, als ob sie eine bestimmte Krankheit hätten. Damit die Ärzte Leichte Sprache lernen können, suchen sie jetzt Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, die sich dafür zur Verfügung stellen. Sie sollen so tun, als ob sie eine Krankheit hätten. Wer Interesse hat, kann sich beim Projekt WIR.SPRECHEN.MIT. melden. Wir wollen weiter überlegen, wie Leichte Sprache im Krankenhaus gehen kann.

Bei unserem Treffen sprachen wir auch darüber:

  • Welcher Bereich der Internet-Seite der Stadt Marburg soll als nächstes in Leichte Sprache übersetzt werden?
  • Welche Angebote der Volks-Hochschule (VHS) sind für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten interessant?
  • Ist die Internetseite der VHS gut lesbar?
  • Welches Thema soll in Leichter Sprache in die Broschüre „Studier mal Marburg“?

 

Das allererste Seminar: Politik, einfach erklärt!

Politik ist oft ein schwieriges Thema. Dennoch sollte jeder mit sprechen können. Dazu hat es das erste Seminar gegeben. Es ging um das Wählen. Am 17. Juni. In der Altenhilfe Stankt Jacob in Marburg.

Nina Sprenger, Gertrud Nagel und Manuel Fichtner haben zuerst  alle im Alten-Zentrum begrüßt.

Nina Sprenger vom Landesverband Hessen hat das Seminar geleitet. Sie hat mit uns darüber geredet was Wahlrecht bedeutet. Wer wählen darf. Wer nicht wählen darf. Und warum das so ist.

Wer sich mit dem Wahlrecht auskennt, kann auch besser seine Meinung vertreten. Wir haben viel gelernt. Auch was es bedeutet, dass ein Wahl in Deutschland immer: allgemein, geheim, gleich, fei und unmittelbar sein muss.

Alle wollen gerne noch mehr Seminare machen: Über Menschen die auf der Flucht sind. Über Beschimpfungen und wie wir mehr ernst genommen werden können. Und darüber, was wir tun können, um die Umwelt zu schützen. Damit es nicht so viel Müll gibt.

Unser nächstes Seminar ist am 23. September. Um uns richtig gut vor zu bereiten. Auf die Landtagswahl in Hessen am 28. Oktober. Wir werden uns dann darüber unterhalten, welche Politiker und Parteien wir wählen können. Und wie wir herausfinden können, was sie vorhaben. Wir wollen ganz genau erklären und auch ausprobieren, wie das mit dem Wählen funktioniert: Im Wahlraum an einer Wahl-Urne oder bei der Briefwahl.

 

Ein paar Eindrücke aus dem Hessischen Landtag in Wiesbaden

Dort waren wir. Am Freitag 31.August.

Zum 8. Hessischen Tag der Menschen mit Behinderung. Wir sind zusammen mit den Werkstatt-Räten ganz früh nach Wiesbaden gefahren.

Die Reden zur Begrüßung haben Herr Norbert Kartmann und Herr Stefan Grüttner gehalten. Sie sind Minister in Hessen.

Herr Norbert Kartmann ist der Präsident des Landtages. Herr Stefan Grüttner kümmert sich in Hessen um Soziales und Integration. Er ist auch für alles zuständig was mit Behinderung zu tun hat.

Frau Dörte Maack ist blind. Sie hat einen Vortrag gehalten. Das ist ihr Beruf. Sie hat erzählt, wie es war, als sie blind geworden ist.

Sie hat allen Mut gemacht. Es lohnt sich, wenn man immer wieder dafür kämpft, Spaß am Leben zu haben. Sie sagt: Es gibt Leute, die finden Wege. Es gibt Leute die suchen nur Ausreden. Man muss immer wieder nach neuen Wegen suchen. Auch die Politiker müssen das machen. Und wir alle dürfen nicht aufhören Ihnen das immer wieder  zu sagen. Damit sie es wissen. Und damit unsere Wünsche Wirklichkeit werden können.

Andreas Winkel arbeitet für den Hessischen Rundfunk. Er hat moderiert. Das bedeutet, er erklärt zwischendurch was gemacht wird. Zum Beispiel in welchen Raum man gehen muss. Wann Pausen sind. Und er erzählt etwas zu den Personen, die an diesem Tag mit machen.

Für Gehörlose gab es Texte zum Lesen und in Gebärdensprache. Ganz groß an der Wand. Das war sehr gut. Für Leichte Sprache waren zwar Karten da. Aber sie wurden leider gar nicht benutzt.

Es ging dieses Jahr um Kinder und Jugendliche. Und um Schule und Berufs-Bildung. Dazu gab es 4 verschiedene Arbeits-Gruppen. Wir haben uns aufgeteilt und überall mit gemacht. Eine Gruppe hat im Plenarsaal gearbeitet. Dort treffen sonst die hessischen Politiker ihre Entscheidungen. In dieser Arbeits-Gruppe ging es um Berufe. Um Arbeiten in Werkstätten und in Außen-Arbeitsplätzen. Und um Ausbildung.

Jennifer Schmidt meldet sich in einer anderen Arbeits-Gruppe. Jennifer Schmidt ist Frauenbeauftragte in den Hinterländer Werkstätten.

In der Gruppe ging es um Frühförderstellen in Hessen. Jennifer Schmidt fragt nach, was Frühförderstellen tun. Damit schwangere Frauen die Kinder mit einer Behinderung bekommen werden und Eltern die gerade Kinder mit Behinderungen bekommen haben, besser beraten werden können. Dieses große Problem hatten wir im letzten Lebenshilfe-Forum erkannt. Wir haben herausgefunden, dass diese Beratung auch eine Aufgabe der Frühförderstellen ist. Sie beraten Frauen ob sie ihr Kind zur Welt bringen möchten. Oder ob ein Abbruch der Schwangerschaft für sie in Frage kommen kann. Und vor allem: welche Hilfen und Unterstützungen sie bekommen können. Damit sie den Alltag mit einem behinderten Kind besser schaffen können.

Leider ist in allen Arbeits-Gruppen keine Leichte Sprache benutzt worden. Claudia Herrmann hat das den Politikern dort immer wieder erklärt.

Rainer Zies hat aufmerksam zugehört. Und viel Neues erfahren. Ihm hat die Veranstaltung gut gefallen.

Am Ende spricht Daniel Eger zusammen mit Claudia Herrmann und Jennifer Schmidt mit Minister Stefan Grüttner. Es erklärt dem Minister was das Projekt Wir.Sprechen.Mit. im Landkreis Marburg-Biedenkopf macht. Es war ein langer Tag. Aber wir haben viel erfahren und manchem Politiker erzählen können was uns wirklich wichtig ist!

Regina Klawon, Gertrud Nagel

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